Definition Haltungskunde

Die Haltungskunde ist ein Teilgebiet der Orthopädie und beschäftigt sich mit Fehlstellungen und Fehlhaltungen von Gliedmaßen, vor allem der Wirbelsäule. Hierbei handelt es sich um ein sehr umfassendes Teilgebiet, das sich nicht nur mit mechanisch herbeigeführten Fehlstellungen (z.B. Beckenschiefstand durch angeborene oder erworbene Beinverkürzung), sondern auch mit den verschiedensten Regulationsstörungen der Körperhaltung befasst. So können Wirbelsäulenfehlstellungen durch eine zu schwache Fußmuskulatur bei Fußfehlstellungen, Erkrankungen des Gleichgewichtsorgans, Störungen des räumlichen Sehens, des Aufbisses und der Kiefergelenke – um die häufigsten Faktoren zu nennen – ausgelöst werden. Zu ihrer Aufdeckung ist eine umfangreiche Untersuchung, verbunden mit lichtoptischen Wirbelsäulen-Stellungsmessungen unter verschiedenen Bedingungen zum Nachweis und zur Dokumentation der Wirbelsäulenfehlstellung und ihrer Verbesserungsmöglichkeiten erforderlich (s. Kapitel 4D-Vermessung). Aus orthopädischer Sicht besteht eine zwingende Notwendigkeit zur Verbesserung, optimalerweise Beseitigung einer nachgewiesenen Fehlstellung, gilt doch der uralte Grundsatz:

  • Fehlstellung bewirkt Fehlbelastung und diese bewirkt eine Beschleunigung der Verschleißveränderungen der Wirbelsäule.

Symptome Haltungskunde

Als Teilgebiet der Orthopädie beschäftigt sich die Haltungskunde mit Fehlstellungen und Fehlhaltungen von Gliedmaßen. Durch eine permanente Fehlhaltung oder Fehlstellung kommt es zwangsläufig zu gravierenden Beschwerden an der Wirbelsäule – bedingt durch muskuläre Überlastungen. Diese wirken sich vor allem im Schultergürtel- und Nackenbereich sowie im Kreuz aus. Hierbei kann es durchaus zu begleitenden, häufigen Kopfschmerzen und seltener auch zu Ausstrahlungen in die Arme bzw. in die Beine kommen. Der Anteil der Patienten einer orthopädischen Praxis mit solchen Beschwerden liegt bei deutlich über 50%.

Therapie der Wirbelsäulenfehlstellungen

Die Therapie im Bereich der Haltungskunde steht auf zwei Säulen: Erstens sensomotorische Einlagen und zweitens Medizinische Trainingstherapie.

  1. Durch sensomotorische Einlagen werden die Steuerung der Körperhaltung und die Bewegungsabläufe deutlich verbessert. Es wird nachweislich eine Kräftigung der geschwächten Fuß- Bein- und Rumpfmuskulatur erreicht, ebenso wie eine Harmonisierung der Muskelspannung. Parallel zu dieser Therapie müssen auch Störungen des räumlichen Sehens, des Aufbisses und der Kiefergelenkfunktion beseitigt werden. Hierfür hat sich mit dem Dipl.- Ing. für Optik und Optikermeister Axel Findeisen – Fiene Optik – und dem Zahnarzt und Gnathologen Thomas Otten entwickelt.
  2. In unserem Zentrum für medizinische Trainingstherapie (MTT) wird eine komplette Funktionsanalyse der Rumpfmuskulatur durchgeführt: Wir messen dabei den Kräftegrad einzelner Muskelgruppen. Entsprechend den Ergebnissen wird unter Anleitung einer Physiotherapeutin nach einer an der Deutschen Sporthochschule in Köln wissenschaftlich entwickelten Therapie trainiert. Hauptziel dieser Trainingsart ist es, die als zu schwach erkannten Muskelgruppen bevorzugt zu trainieren, um somit eine Harmonisierung der muskulären Haltekräfte an der Wirbelsäule und damit eine Stellungsverbesserung zu erreichen.

Kontakt für die Therapie in der Haltungskunde

Facharztpraxis für Orthopädie Dr. med. Albert Klages
Hildesheimer Straße 102-104
30173 Hannover

Tel:    0511 – 808 525
Fax:    0511 – 886 402

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